Pogača od krumpira - kroatisches Kartoffelbrot
Kroatischer Ofenduft:
Weiches Brot mit Kartoffeln
Als ich das erste Mal in Kroatien war, habe ich schnell gemerkt: Hier wird Brot nicht einfach als Beilage gesehen – es ist Herzstück, Kultur und Erinnerung in einem. Besonders fasziniert hat mich ein traditionelles Kartoffelbrot, die „Pogača od krumpira“. Auf den ersten Blick wirkt es schlicht, doch sobald man hineinbeißt, entfaltet sich dieser unvergleichliche Geschmack: außen goldbraun und leicht knusprig, innen weich, saftig und voller Wärme.
Was mich daran begeistert, ist nicht nur die Konsistenz, sondern auch die Rolle, die es am kroatischen Tisch spielt. Dieses Brot begleitet kräftige Eintöpfe wie „grah“ (Bohnensuppe), passt perfekt zu Schmorgerichten mit Fleisch oder wird einfach pur mit einem Klecks saurer Sahne gegessen. In ländlichen Regionen gilt es als Alltagsklassiker – unkompliziert, nahrhaft und zugleich ein Stück Geborgenheit.
Die kroatische Küche insgesamt ist ein faszinierender Spiegel der Geschichte und Geografie des Landes. Im Landesinneren dominieren deftige Speisen mit Fleisch, Kohl oder Kartoffeln, während an der Adriaküste mediterrane Einflüsse spürbar sind: viel frischer Fisch, Olivenöl und Kräuter wie Rosmarin oder Lorbeer. Dazwischen finden sich unzählige regionale Spezialitäten, die von der Vielfalt der Landschaften erzählen – vom fruchtbaren Slawonien bis zu den sonnenverwöhnten dalmatinischen Inseln.
Für mich hat dieses Kartoffelbrot so etwas wie einen „Wow-Effekt“. Es ist ein einfaches Gericht, das aber eine tiefe Botschaft vermittelt: In Kroatien geht es nicht um komplizierte Zutatenlisten, sondern um Authentizität. Es erinnert daran, dass die besten Genüsse oft aus dem Einfachsten entstehen – Kartoffeln, Mehl, Hefe, ein bisschen Geduld. Und genau darin liegt die Magie.
Wenn du also Lust hast, Kroatien kulinarisch zu entdecken, fang am besten mit diesem Brot an. Es ist wie ein Schlüssel – kaum gebacken, öffnen sich Türen in eine Welt, in der Gastfreundschaft, Tradition und Geschmack Hand in Hand gehen.
Pogača od krumpira - kroatisches Kartoffelbrot
Zutaten:
500 g mehligkochende Kartoffeln
500 g Weizenmehl (Type 550 oder 405)
1 Würfel frische Hefe (42 g)
1 Teelöffel Zucker
100 ml lauwarme Milch
100 ml lauwarmes Wasser
1 Ei
1 Esslöffel Schmalz oder Butter
1 Teelöffel Salz
1 Eigelb zum Bestreichen
Brotliebe:
Schritt für Schritt-Zubereitung:
Zuerst koche ich die Kartoffeln mit Schale, bis sie gar sind. Das dauert meist so 20 bis 25 Minuten. Während sie kochen, bereite ich den Hefeteig vor.
Dafür brösele ich die Hefe in eine kleine Schüssel, gebe den Zucker dazu und gieße das lauwarme Wasser und die Milch darüber. Ich rühre alles so lange, bis sich die Hefe komplett aufgelöst hat. Dann lasse ich den Vorteig für 10 Minuten an einem warmen Ort ruhen, bis er anfängt zu schäumen.
In der Zwischenzeit schäle ich die gekochten, noch warmen Kartoffeln und zerdrücke sie mit einer Gabel zu einem Brei. Wichtig ist, dass keine Stückchen mehr übrig sind. Den Brei lasse ich dann kurz abkühlen.
In einer großen Schüssel mische ich das Mehl und das Salz. In der Mitte bilde ich eine Mulde und gebe das Ei, das Schmalz und den Hefe-Vorteig hinein. Jetzt knete ich alles mit den Händen zu einem glatten Teig. Dann mische ich den abgekühlten Kartoffelbrei darunter. Die Kartoffeln machen den Teig anfangs etwas klebrig, aber keine Sorge, das wird besser. Ich knete so lange weiter, bis der Teig schön geschmeidig ist und nicht mehr an den Händen klebt.
Dann forme ich den Teig zu einer Kugel, lege ihn zurück in die Schüssel und decke ihn mit einem sauberen Geschirrtuch ab. An einem warmen Ort lasse ich den Teig jetzt für etwa 45 bis 60 Minuten gehen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat.
Nach der Gehzeit heize ich den Ofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vor und lege ein Backblech mit Backpapier aus. Ich drücke den Teig sanft mit den Händen flach auf das Blech, bis ein runder Fladen entsteht. Mit einer Gabel steche ich ein paar Löcher in die Oberfläche. Das ist wichtig, damit das Brot gleichmäßig backt.
Falls du möchtest, kannst du die Oberfläche des Brotes jetzt noch mit einem verquirlten Eigelb bestreichen. Das sorgt für eine schöne goldbraune Farbe.
Nun schiebe ich das Brot in den Ofen und backe es für 20 bis 25 Minuten. Es ist fertig, wenn es eine schöne goldbraune Kruste hat und beim Draufklopfen hohl klingt.
Ich lasse das Brot kurz abkühlen, bevor ich es in Stücke schneide und serviere. Am besten schmeckt es noch lauwarm.
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