Früchtebrot mit kandierten Früchten und Nüssen

 

Festliches Früchtebrot:

ein Rezept mit Genuss & Geschichte

Früchtebrot begleitet mich schon seit Jahren, besonders in der Winterzeit. Was mich daran fasziniert, ist seine Geschichte: Schon im Mittelalter galt dieses Brot als ein wahrer Schatz, denn Zutaten wie kandierte Früchte, Zimt, Kardamom oder Nüsse waren kostbar und kamen oft von weit her über die alten Handelsrouten. Früchtebrot war kein Alltagsgebäck, sondern ein Symbol für Wohlstand und ein festlicher Höhepunkt in der Advents- und Weihnachtszeit.

Ich habe gelesen, dass in Süddeutschland und Österreich Früchtebrot lange Zeit sogar als „gesunder Ersatz“ für teures Backwerk mit Zucker galt. Stattdessen nutzte man Trockenfrüchte wie Feigen oder Aprikosen, die das Brot süß und aromatisch machten. Jede Region entwickelte mit der Zeit ihre eigene Variante: mal mit mehr Nüssen, mal mit kandierten Orangenschalen oder Zitronenschalen, oft auch mit einem Schuss Rum für das besondere Aroma.

Was mich immer wieder begeistert, ist diese Balance zwischen Süße und Würze. Die kandierten Früchte bringen ein fruchtiges Strahlen in den Teig, während Walnüsse, Haselnüsse oder Mandeln für den nussigen Biss sorgen. Zusammen mit dem Duft von Zimt und dem feinen Zitrusabrieb entsteht ein Brot, das weit mehr ist als ein Gebäck – es ist ein Stück Kulturgeschichte.

Wenn ich heute Früchtebrot esse, dann spüre ich noch etwas von diesem alten Zauber. Es verbindet Tradition, Handwerk und Genuss auf eine Weise, die kaum ein anderes Gebäck erreicht. Für mich ist es ein kleiner Zeitsprung – vom ersten Biss zurück in eine Welt, in der man sich über jede besondere Zutat noch so richtig freuen konnte.

Früchtebrot mit kandierten Früchten und Nüssen

Zutaten:

- 500 g Weizenmehl

- 1 Päckchen Trockenhefe

- 250 ml lauwarmes Wasser

- 80 g Zucker

- 1 TL Salz

- 1 TL Zimt

- 1/2 TL gemahlener Kardamom

- 100 g kandierte Früchte (z.B. Orangenschalen, Zitronenschalen)

- 150 g gemischte Nüsse (z.B. Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln), grob gehackt

- 100 g getrocknete Früchte (z.B. Aprikosen, Feigen), gewürfelt

- Abrieb einer Bio-Orange

- Abrieb einer Bio-Zitrone

- 50 ml Rum oder Orangensaft

- 1 Ei zum Bestreichen

Der Star auf jeder Kaffeetafel:

Schritt-für-Schritt-Zubereitung:

1. Vorbereitung: 

Die kandierten Früchte und Nüsse in eine Schüssel geben, mit Rum oder Orangensaft übergießen und etwa 30 Minuten ziehen lassen.

2. Teig ansetzen: 

In einer großen Rührschüssel das Mehl mit der Trockenhefe vermischen. Lauwarmes Wasser, Zucker, Salz, Zimt und Kardamom hinzufügen und zu einem glatten Teig verkneten.

3. Ruhen lassen: 

Den Teig abdecken und an einem warmen Ort etwa 1 Stunde gehen lassen, bis er sich sichtbar vergrößert hat.

4. Früchte und Nüsse unterheben: 

Die eingeweichten kandierten Früchte und Nüsse, sowie die gewürfelten getrockneten Früchte und den Zitrusabrieb unter den Teig heben und gut durchkneten.

5. Formen: 

Den Teig zu einem Laib formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.

6. Zweites Gehen: 

Den Laib erneut abdecken und nochmals etwa 30 Minuten ruhen lassen.

7. Backen: 

Den Ofen auf 180°C vorheizen. Das Ei verquirlen und den Laib damit bestreichen. Das Früchtebrot im vorgeheizten Ofen für etwa 45-50 Minuten backen, bis es goldbraun ist.

8. Abkühlen: 

Das Früchtebrot auf einem Gitter auskühlen lassen, bevor es angeschnitten wird.